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Wie man ein Videoübertragungsfahrzeug baut, wusste keiner von uns aus eigener Erfahrung. Wie beginnt man solch ein Projekt? Wo fängt man an, wann fängt man an? Fangen wir erst einmal bei Null an. Im Dezember 2012 entstand die Idee der Live Videoübertragung. Durch unsere gemeinsame Kompetenz im Veranstaltungssektor und die Erfahrung aus Großevents wussten wir, dass das Thema Video immer weiter in den Fokus bei Veranstaltungen rückt. Im Mai 2013 hatten wir die Möglichkeit erhalten, eine Live-Videoübertragung auf hohem Niveau zu testen.
Das 6. Berliner Läufermeeting war unser Auftakt. Denn danach stand für uns fest: wir wollen unbedingt einen eigenen Wagen bauen.
Wir sind dann aktiv nach einem Mobil auf die Suche gegangen, welches man als Videowagen umbauen kann. Perfekt, so zeigte sich bald, eignet sich für unsere Zwecke ein Wohnwagen. Das Größte was der Markt zu bieten hat, sollte es sein, Platz für mindestens 7 Arbeitsplätze sollte zur Verfügung stehen. Wir wollten viel Platz, um eine Menge sinnvoller und nötiger Einbauten immer an Bord zu haben. Anfang Juni 2013 war das Fahrzeug dann gefunden. Aber wie entsteht aus einem funktionstüchtigen Wohnwagen ein MPE (Mobile Produktionseinheit). Einfach alles rausreißen und "alles irgendwie" einbauen, da muss mehr drin sein: Allein schon die Konzeption war keine einfache Baustelle. Die Suche nach dem optimalen Baumaterial wurde zu einer besonderen Aufgabe. Es durfte nicht zu schwer sein, allerdings sollte es sich auch gut verarbeiten lassen und es musste verwindungssteif, aber auch nicht ungemütlich sein. Wir entschieden uns für vielfach verleimtes Holz. Das richtige Material wurde dann geordert. 4 Wochen Grundausbau, erst einmal musste alles raus aus dem Wagen. Von Grund auf wieder bei null. Dann standen wochenlange Planungs- und Sägearbeiten auf dem Terminplan. Kabelkanäle, Stromanbindung, Energiemanagement, Serverschränke, barrierefreie Arbeitsplätze entstanden im August 2013, nur war noch kein einziges Kabel und noch keine Videotechnik drin. Im nächsten Schritt wurden dann einige hundert Meter Kabel konfektioniert und an die richtigen Verteilorte gezogen. Jeder Monitor sollte aus dem Serverschrank direkt versorgt werden. Auch hier keine leichte Aufgabe. Ein System wurde installiert, mit dem man jeden Monitor an jede beliebige Stelle innerhalb der Arbeitsplätze verschieben kann. 7 Arbeitsplätze wurden mit Monitoren versorgt, alle Anschlüsse verkabelt. Jetzt wurde es ernst für die Ton-Abteilung, eine 32x 32 Matrix mit Leben zu füllen. Interne Kommunikation, Anschlüsse an den TV Ton mussten gelegt werden.
Es kommt der Tag an dem man fertig ist, aber wir können auf viele, viele produktive Arbeitsstunden zurückblicken. Während des Baus sind uns immer weitere Ideen gekommen und man bekommt irgendwann das Gefühl, dass man es nie schaffen wird. Aber nach knapp einem Jahr Bauzeit sind wir glücklich und zufrieden mit dem was wir vollbracht haben. Eine eigene MPE. |